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BEQ vs. Audit

Aktualisiert: 24. Sept. 2023




Käufer von Firmen fragen uns häufig, warum eine Bewertung der Ertragsqualität (BEQ) notwendig ist, wenn das Ziel-Unternehmen doch bereits einem Audit unterzogen worden ist. Zwischen einem Audit (Buchprüfung oder Abschlussprüfung) und einer BEQ gibt einige markante Unterschiede:

  1. Das Ziel eines Audits besteht in erster Linie darin, ein unabhängiges Urteil über die Korrektheit, Zuverlässigkeit und Vollständigkeit der finanziellen Aufzeichnungen des Unternehmens abzugeben.

  2. Bei einer BEQ liegt der Fokus hingegen auf den wirtschaftlichen Erträgen der Firma. Es geht darum, das Zustandekommen des Umsatzes, die Rentabilität bestimmter Produkte oder Produktlinien zu untersuchen und eventuelle Abhängigkeiten sowie Ertragsrisiken zu bewerten.

  3. Die BEQ kann potenzielle Risiken oder Unregelmässigkeiten bei den Einnahmen sowie verdeckte Probleme aufdecken, die möglicherweise bei einem Audit nicht erkannt werden. Gleichzeitig kann die BEQ auch Chancen für zusätzliches Ertragspotenzial oder Handlungsbedarf für Verbesserungen in den Ertragsströmen aufzeigen. Der Audit differenziert nicht zwischen Einnahmen des Kunden, der gerade angekündigt hat, dass er nicht mehr kaufen wird und dadurch 25% des Geschäfts verloren gehen, und denen, die Jahr für Jahr kontinuierlich generiert werden.

  4. Die BEQ ist ein Beratungsmandat und kein Audit, der strengen, unabhängigen Prüfungsregeln und Standards folgen muss.

  5. Der Umfang der BEQ ist abhängig von den spezifischen Anforderungen, Risiken und Interessen des Auftraggebers und ist in der Regel weitaus geringer als beim Audit.


Wann kann die Ertragsqualität als hochwertig angesehen werden?


Es sind mehrere Faktoren, die auf eine hochwertige Ertragsqualität einer Firma hinweisen:

  1. Konsistenz: Die Firma erzielt über einen längeren Zeitraum hinweg solide und nachhaltige Erträge, ohne signifikante Schwankungen, Spitzen oder Einbrüche.

  2. Qualität der Umsätze: Hochwertige Umsätze sind solche, die aus echten Verkäufen oder erbrachten Dienstleistungen resultieren und zu Bareinnahmen führen. Erträge, die z.B. an Forderungen “gebunden” sind, haben keinen grossen Wert, da sie zwar ausgewiesen, aber noch nicht realisiert worden sind. Auch wenn z.B. die Kosten für eine unbesetzte Mitarbeiter-Position zu niedrig angesetzt wurden, können die Erträge der Firma höher erscheinen als sie tatsächlich sind. Das führt zu einer überhöhten Gewinnaussage, die nicht nachhaltig ist.

  3. Marktübliche Bedingungen: Die Geschäftstransaktionen erfolgen zu marktüblichen Bedingungen. Es gibt keine unangemessenen Vorteile oder unfaire Einflüsse, die das Unternehmensergebnis beeinträchtigen könnten. Ein Wechsel des Eigentümers hat weder Auswirkungen auf die Kunden- noch auf die Lieferanten-Beziehungen.

Es reicht jedoch nicht aus, lediglich die Qualität der Erträge zu analysieren. Auch die damit verbundenen Risiken sollten untersucht werden, z.B. Risiken aufgrund der Abhängigkeit von Rohstoffen oder geistigem Eigentum, von Konzentrationen in der Branche oder aufgrund von Fachkräftemangel.


Wenn Sie weitere Informationen zu diesem Thema wünschen oder erfahren möchten, wie die Spezialisten von SolutionSync Ihnen helfen können, buchen Sie einen kostenlosen Beratungstermin.



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